Wie lange muss ich nach einer Nasenoperation einen Gips tragen?

Wie lange nach einer Nasenkorrektur ein Gips an der Nase angebracht wird, ist individuell unterschiedlich. Bei einer Nasenoperation ohne Brechen des Knochens (Rhinoplastik ohne Osteotomie) kann auch auf einen Nasengips verzichtet werden.

Wie lange muss ich bei Nasenbruch einen Gips tragen?

 

Nasenspitzenkorrekturen, zum Beispiel, erfordern prinzipiell nur einen einfachen Pflaster-Dachziegelverband an der Nase für 1 Woche. Wenn ein Nasenbruch erzeugt werden muss (Rhinoplastik mit Osteotomie), ist das Anbringen eines Nasengipses unbedingt erforderlich. In diesem Fall wird die Nase durch das Unterbrechen der Kontinuität des knöchernen Nasengerüstes instabil. Der Gips ist bei derartigen Nasenkorrekturen zum Schutz vor Verformungen für üblicherweise 1-2 Wochen erforderlich. Danach sind die Bruchkanten des Knochens für gewöhnlich wieder aneinander gewachsen. In diesem Bereich der Nase entsteht ein sogenannter „Heilungsknochen“, in der Fachsprache Knochenkallus genannt. Dieses Gewebe ist prinzipiell schon nach 1-2 Wochen stabil, wird aber in den folgenden Monaten noch vom Körper abgeändert.

Erst durch die Nasenoperation des Knochenkallus in einen normalen Knochen entsteht wieder die volle Stabilität und Belastbarkeit im knöchernen Bereich der Nase. Der genannte Vorgang kann mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nehmen. Dadurch lässt sich auch gut erklären, warum gelegentlich nach einer Nasenoperation für Monate eine geringe Restschwellung vorhanden ist. Denn der zuvor beschriebene Knochenkallus ist dicker als der unberührte Knochen der Nase. Zuletzt erreicht der Knochen im Bereich des Bruchspaltes jedoch wieder dieselbe Dicke wie vor der Nasenoperation. Somit verschwinden auch diese länger andauernden Schwellungen zuletzt fast immer von alleine. Dies konnte auch mittels Feingewebeuntersuchungen dargestellt werden.

Dr. Thomas Fasching ist Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde. Mehr dazu auf dieser unter hno.at